Laut Gilles Vieille Marchiset (Professor an den Universitäten in Straßburg) ist die Demokratisierung des Tennis relativ, da die Tennisschulen heute in der Mehrheit der Mitglieder mit den bevorzugteren sozialen Profilen vertreten sind. Trotz Aktionen wie der Gründung des Vereins "Fête le mur" in 1996 (mit dem Ziel, Tennis für junge Menschen aus der Nachbarschaft und mit populärem Hintergrund zu entwickeln) durch Yannick Noah scheint der Prozess des sozialen Protektionismus in Clubs fortzusetzen von Tennis.

Heutzutage wird Sport als Vektor der sozialen Integration dargestellt. Tennis ist daher ein Mittel, um jungen Menschen aus benachteiligten Stadtvierteln und der Arbeiterklasse die Integration mit jungen Menschen mit unterschiedlichem sozialen Hintergrund zu ermöglichen. Yannick Noah gründete diesen Verein zu diesem Zweck und um die "Mauern" zu durchbrechen, die junge Menschen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen trennen.

Leider ist die Verbindung zu den Tennisclubs weiterhin schwierig zu organisieren. Darüber hinaus gibt es immer noch viele Hindernisse für die Integration benachteiligter Jugendlicher in Tennisschulen. Für diese jungen Leute ist Tennis ein elitärer Sport, und für diejenigen, die in Tennisschulen trainieren, ist es schwer zu akzeptieren, dass Neulinge mit unterschiedlichen Normen und Werten an den Start gehen. Sie sehen diese Erfahrung als einen bösen Blick. Die einzig mögliche Lösung ist, dass all diese jungen Leute ihre gemeinsame Leidenschaft, das Tennis, ausleben, aber dafür ihre Vorurteile abbauen müssen. Um dies zu erreichen, erscheinen neue Mitarbeiter, die in der Lage sind, zwischen diesen beiden Welten zu vermitteln, notwendig. Aber im Moment wurde nichts dergleichen im Tennis eingeführt.

Heutzutage ist das soziale Umfeld weniger wichtig als früher, da sich viele Sportarten wie Tennis verbreitet haben und offen für früher ausgeschlossene soziale Schichten sind.

Diese Demokratisierung ist jedoch relativ, wie die in den Tennisclubs vertretenen sozialen Profile belegen. Darüber hinaus gibt es im Vereinssport nach wie vor eine erhebliche Kluft zwischen Frauen mit unterschiedlichem sozialen Status.

Nicolas Zebbar

Nach meinem Master in Sportmanagement und meiner Leidenschaft für Tennis führte ich eine Studie über die Entwicklung des Frauentennis durch. Ich praktiziere diesen Sport seit zwanzig Jahren und bin heute Manager meines Clubs (TC Morlaàs in den Pyrenäen-Atlantik). Ich bin immer auf der Suche nach neuen Ideen, um das Übungsumfeld für Mitglieder zu verbessern. Ich freue mich daher sehr, diese Arbeit teilen zu können.