Juan Lebron steht nach seinem Match mit Stupa gegen die künftigen paraguayischen Finalisten Cardona und Augsburg erneut im Visier. Aber ist es nicht an der Zeit, die Fakten jenseits einfacher Kritik in einen Kontext zu stellen? Stupas Verletzung, der Druck zur Rückkehr, das bekannte Temperament des Andalusiers ... Analyse eines Falls, der die Padel-Welt spaltet.

Juan Lebron steht seit zwei Tagen wieder unter Beschuss, nach seiner Niederlage mit Franco Stupaczuk gegen die Gunners Leo Augsburger und Tino Libaak, Finalisten des Turniers Premier Padel in Paraguay. In diesem Artikel geht es nicht darum, den Andalusier zu verteidigen – das braucht er auch nicht –, sondern vielmehr darum, einige Kontextelemente in Erinnerung zu rufen, die anscheinend übersehen wurden.

Zunächst einmal ist anzumerken, dass Franco Stupaczuk gerade von einer Verletzung zurückgekehrt war. Er hatte seit Katar nicht mehr gespielt. Dieses Turnier in Paraguay markierte daher seine Rückkehr in den Wettkampfsport. Da es dem Argentinier deutlich an Rhythmus fehlte, ließ er dem als besonders kämpferisch und aktiv geltenden LeBron logischerweise mehr Raum für einen Rechtsaußen.

Gegen ein Duo wie Cardona/Augsburger, das in Topform ist und die besten Teams der Welt schlagen kann, ist diese Niederlage nichts weniger als eine Katastrophe. Es ist daher angebracht, diesen vorzeitigen Ausstieg zu relativieren.

Natürlich waren LeBrons Kommentare auf der Bank gegenüber seinem Partner, gelinde gesagt, ungeschickt. Aber sollte es uns überraschen? Juan LeBron gilt seit langem als einer der emotional instabilsten Spieler der Tour. Zu Geistesblitzen fähig, aber auch zum Kontrollverlust. Alle seine ehemaligen Partner wissen es. Galan, Paquito… und heute Stupa.

Sollten wir ihm deshalb erlauben, all seine Exzesse zu tolerieren? Nein. Kann dieses Verhalten seinem Teamkollegen schaden? Sicherlich. Juan Lebron ist nicht derjenige, der seinem Partner psychologisch beisteht. Doch sportlich bleibt er einer der besten Rechtsaußen der Welt, der, wenn er im Vollbesitz seiner Kräfte ist, sogar im Alleingang ein Spiel entscheiden kann. Und niemand bestreitet dies.

Die Realität ist, dass es heute nicht viele praktikable Alternativen zu Stupa gibt. Eine Trennung stehe daher nicht auf der Tagesordnung. Aber die nächsten Turniere, insbesondere in Argentinien, werden entscheidend sein. Sollte es erneut zu einer schwachen Leistung kommen, könnte sich die Lage noch weiter beschleunigen. Beim Padel wissen wir, dass alles schnell geht.

Das Ziel besteht hier nicht darin, LeBrons Verhaltensabweichungen herunterzuspielen, sondern lediglich zusätzliche Elemente für diejenigen bereitzustellen, die sich für dieses Duo interessieren. Trotz seines immensen Talents kann es anstrengend sein, sein Partner zu sein. Und die Geschichte hat es immer wieder gezeigt: Auch wenn die Ergebnisse gut sind, kann die Stimmung schnell kippen. Galan wird nichts anderes sagen.

Franck Binisti

Franck Binisti entdeckte Padel im Club des Pyramides im Jahr 2009 in der Region Paris. Seitdem ist Padel Teil seines Lebens. Man sieht ihn oft auf Tour durch Frankreich, um über große französische Padel-Events zu berichten.