Kapitänin der französischen Damenmannschaft, sechsmaliger französischer Meister, Veranstalter des Turniers als Bullpadel Show, Spieleragent, Trainer und Schlüsselfigur in der Entwicklung von Padel in Frankreich, Robin Haziza war zu Gast bei TV Monaco. Ein interessantes Interview, um die Ursprünge, die Ausbreitung und die Aussichten dieses boomenden Sports zu verstehen.
Vom Tennis zum Padel: ein fast instinktiver Richtungswechsel
Robin Haziza entdeckte Padel Mitte der 2000er Jahre, am Ende seiner Tenniskarriere. „Wie viele andere war ich ein ehemaliger Tennisspieler. Ich entdeckte Padel durch Freunde, insbesondere Nallé Grinda, bekannt an der Côte d'Azur, der einen Tennisplatz bei sich zu Hause hatte. Ich wechselte den Schläger, um diesen Sport in den Jahren 2005-2006 zu entdecken. „Damals war Padel in Frankreich noch sehr marginal. „Es begann in Toulouse, in der Region Okzitanien, ähnlich wie an der Côte d'Azur. Aber zwischen 2006 und 2008 war es noch eine echte Nische.“
Trotz der Vertraulichkeit der Disziplin schloss sich Robin schnell dem französischen Team an. „Ich hatte das Glück, 2006 an der Europameisterschaft in Sevilla teilzunehmen. Es gab bereits eine Organisation: Europameisterschaften, Weltmeisterschaften …
Tennis: ein guter Hintergrund, aber keine Garantie
„Tennis hilft am Anfang, man lernt die klassischen Spielzüge: Volley, Unterarmaufschlag, Smash… Aber man muss schnell die Regeln des Padel lernen: die Fenster nutzen, die Smashes variieren. Ein Tennisspieler hat zwar Fähigkeiten, aber das ist noch keine Garantie für den Sieg.“
Robin Haziza war schnell von diesem neuen Sport fasziniert. „Padel hat mich wirklich begeistert. Ich war am Ende meiner Tenniskarriere und wollte mich mit jedem Spiel verbessern. Heute spiele ich weniger, aber sobald ich etwas Zeit habe, wähle ich eine Partie Padel. »
„Es ist eine junge Branche. Um sie rentabel zu machen, musste alles neu überdacht werden. Ich habe in Spanien gelebt, im Profisport gespielt, die Spieler der Disziplin kennengelernt und mein Wissen weitergegeben.“
Warum Spanien der Maßstab ist
Padel wurde in Mexiko erfunden, in Argentinien weiterentwickelt und dann in den 70er und 80er Jahren von den Argentiniern nach Spanien gebracht. Sie sind uns also 20 Jahre voraus. Dort hat jede Stadt, jeder Ferienclub, jede Residenz ein Grundstück. Die Leute haben ihre Schläger im Kofferraum.
Neben Spanien boomt auch Italien. In Frankreich kommen wir diesem Ziel näher. Skandinavien erlebte während der Covid-Pandemie einen explosionsartigen Anstieg, insbesondere Schweden mit 1,5 Millionen Praktizierenden. Auch Belgien. Südamerika bleibt eine Hochburg: Argentinien, Chile, Uruguay, Paraguay, Mexiko … Auch in den USA wächst die Zahl: Florida, Los Angeles. Es gibt sogar einen Modeeffekt: Wir sahen David Beckham mit einem Tennisschläger in der Hand.
„In Asien beginnen China und Japan, sich zu engagieren. Japan ist Mitglied des Internationalen Verbandes und nimmt an den Weltmeisterschaften teil. Der Nahe Osten ist sehr aktiv: Dubai, Abu Dhabi, Katar, Kuwait, Israel … Die ganze Welt spielt jetzt Padel.“
Können wir zu den hispanischen Ländern aufschließen?
„Nicht einfach. Wir hinken 15 bis 20 Jahre hinterher. Bei den Frauen ist Alix Collombon in den Top 30 der Welt, ein sehr gutes Beispiel. Bei den Männern ist die Konkurrenz groß. Bis wir einen Franzosen in den Top 20 der Welt haben, müssen wir wohl 10 bis 15 Jahre warten. Aber ich hoffe, ich irre mich.“
Stars lieben Padel
Haziza nennt Totti, Ibrahimovic (der in Skandinavien über rund fünfzehn Center verfügt), Beckham, Monfils, aber auch französische Persönlichkeiten wie Cartman, Amir und natürlich Cyril Hanouna. „Er spricht jeden Tag darüber. Ob es uns gefällt oder nicht, er spricht über Padel, und wir freuen uns.“
„Der Anstieg von 100 auf fast 000 Praktizierende in zwei Jahren ist kein Zufall. Canal+ spielte eine führende Rolle. Und natürlich auch die sozialen Medien. Das ist ein echter Wendepunkt.“
Padel gegen Pickleball?
„In den USA vielleicht. Aber in Europa nicht. Pickleball ist langsamer, sogar einfacher und bei den über 50-Jährigen sehr beliebt. Wir sollten uns nicht dagegen wehren. Je mehr Schlägersportarten es gibt, desto besser.“
Rollstuhlpadel: ein beeindruckendes Spektakel
„Die Franzosen sind Vize-Europameister und Weltmeister Nummer 3. In Toulouse haben wir ein Schauspiel der besten Nichtbehinderten und Rollstuhlfahrer veranstaltet. Es war wunderschön. Die FFT unterstützt die Entwicklung.“
Tennisverband oder unabhängig?
„In Frankreich stehen wir unter der Schirmherrschaft des französischen Tennisverbandes, einem der stärksten der Welt. Roland-Garros ist im Padel-Sport außergewöhnlich. Aber natürlich denkt der FFT hauptsächlich an Tennis. Gilles Moretton und Stéphanie Cohen-Aloro kümmern sich um den Padel-Sport, aber wir können mehr und besser machen. In anderen Ländern, wie beispielsweise Schweden, ist es ein unabhängiger Verband. »
Robin Hazizas Ambitionen für Padel
„Eine Million Praktizierende in Frankreich erreichen. Überall Clubs. Padel so sichtbar machen wie Tennis. Warum nicht in Wimbledon oder bei den US Open? Und vor allem: die Olympischen Spiele. Paris 2024 war zu früh. Auch Los Angeles. Aber Brisbane 2032? Warum nicht. »

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